Unterwegs

Barcelonaaustausch 2018

Mit insgesamt 34 Schülerinnen und Schülern der Q1, Herrn Ammendolea und Herrn Hinz ging es am Dienstag den 11. Dezember ab nach Barcelona. Und das zum Glück mit dem Flugzeug.

Es war mal ein anderes Gefühl mit mehreren Leuten aus einer Stufe in einem Flugzeug zu sitzen als mit Freunden oder Familie in den Urlaub zu fliegen.
Nach einem ca. zweistündigen Flug kamen wir in Barcelona an und man konnte spüren, wie aufgeregt wir alle waren. Unsere Austauschschüler/-innen haben schon auf uns gewartet und dadurch, dass wir schon alle jeweils in Kontakt standen, haben sich alle schnell gefunden und sind dann jeweils mit ihrer Familie nach Hause gefahren. Schnell wurde klar, Platz zum Wohnen kostet in Barcelona viel Geld. Es gab niemanden, der in einem Einfamilienhaus wohnte, geschweige denn, dass man überhaupt ein solches Haus in Barcelona gesehen hat. Jeder wohnte in einer Wohnung und die Zimmer sind unfassbar klein, aber das alles war überhaupt gar kein Problem.


Am ersten Tag nach unserer Ankunft hatten wir den sogenannten Gaudí-Tag. Zuerst haben wir das von Gaudí entworfene Casa Milá besucht, welches mittlerweile größtenteils nur noch als Museum dient. Dennoch sind 3 Wohnungen in diesem Haus vermietet und das im Vergleich zum Rest von Barcelona ziemlich billig, weil die Miete so berechnet wird, wie sie 1964 war, und für den Platz an Wohnraum und für eine Wohnung mitten in Barcelona soll der Preis sehr günstig sein.
Danach haben wir die Sagrada Familia besucht. Wenn diese Kathedrale einmal fertiggestellt ist, soll der höchste Turm 170 Meter hoch sein. Man baut sie bereits seit 1882 und im Jahr 2026, zum 100. Todestag von Gaudí (1852-1926) soll sie dann endlich fertig sein.
Danach sind wir noch in den Park Güell gegangen. Er wurde angelegt von Gaudí und dort stehen unter anderem Märchenhäuser und Drachenfiguren.
Am nächsten Tag durften wir ein paar Stunden in die Schule gehen. In der ersten Stunde wurde uns erstmal das generelle Schulsystem erklärt und das ist ganz schön kompliziert. Und ganz ehrlich genau bekomme ich es auch nicht mehr zusammen. Blöd finde ich, so wie alle anderen auch und damit unsere Austauschschüler/-innen mit eingeschlossen, dass sie sich mit 16 eigentlich schon entscheiden müssen, was sie einmal studieren wollen. Denn, wenn sie sich einen bestimmten Schwerpunkt legen, dürfen sie auch nur bestimmte Studiengänge absolvieren. Das heißt, entscheiden sie sich mit 16 falsch, können sie nicht das studieren, was sie möchten. Im Vergleich zum deutschen Schulsystem machen sie also ein Fachabi anstatt ein Vollabi. Der Unterricht dort ist sehr langweilig gestaltet ehrlich gesagt. Die Räume an sich sind schon nicht sehr einladend; alle sind weiß gestrichen und das Licht erinnert einen an ein Krankenhaus. Es gibt keine mündliche Beteiligung, das heißt, der Lehrer steht die ganze Unterrichtsstunde da vorne und man hört einfach nur zu. Ab und zu wird mal eine Frage gestellt aber dann rufen fünf Schüler gleichzeitig die Antwort. Die Benotung ist von 1 bis 10, dabei ist 1 am schlechtesten und 10 am besten.
Die Beziehung zwischen Schüler/-innen und Lehrer/-innen in Barcelona ist hier in Deutschland einfach undenkbar. Sowohl in der Schule als auch draußen auf der Straße.
Eine Freundin und ich haben es sozusagen live erlebt. Zusammen mit unseren Austauschschülerinnen sind wir durch die Stadt gegangen, als uns ein Pärchen entgegen kam und die Austauschschülerin meiner Freundin auf den jungen Mann zulief und ihm wirklich die Arme um den Hals geschmissen hat. Sie haben irgendwas auf Katalanisch geredet und meine Freundin und ich dachten, es wäre ein alter Bekannter oder irgendein Verwandter. Letztendlich stellte sich heraus, es war einfach ihr Lieblingslehrer.
In der Mittagspause hatte jeder ein Lunch dabei und anstatt sich beispielsweise in der Schule in den extra dafür vorgesehenen Raum mit Tischen und Stühlen zu setzen, scheint es ganz typisch in Barcelona zu sein, sich einfach draußen auf dem Gehweg auf den Boden zu setzen und dort zu essen.

Am Freitag sind wir zusammen mit den Spanier/-innen und den Lehrer/-innen nach Girona gefahren. Eine kleine süße Stadt, wo übrigens wohl auch ein paar Szenen von Game of Thrones gedreht wurden. Wir sind über die Stadtmauer gelaufen und hatten einen schönen Blick aud die ganze Stadt.
Am Wochenende hat jeder etwas mit seiner Familie unternommen.
Insgesamt war es eine schöne Woche, eine schöne Erfahrung fürs Leben und ich wette, jeder würde diesen Austausch weiterempfehlen. Ich tue es auf jeden Fall.

Lara Wallesch (Q1)