Schulalltag

Sei stark. Sei schön! – Projekttage

Millionen von Mädchen kämpfen jeden Tag mit ihrem negativen Selbstbild. Frau Dolic und Frau Tiedge durchlaufen mit Mädchen von den Klassen 6-9 den Prozess der Selbstwahrnehmung mit dem Projekt „Mädchen stark machen“.

Das Marie-Curie-Gymnasium, 10 Uhr morgens: Es läuft ein Video über Werbeproduktion. Ein Raum voller Mädchen schaut gespannt zu. Es sind Mädchen, von denen einige tagtäglich mit sich selbst zu kämpfen haben und denen viele Gedanken über ihr Äußeres durch den Kopf gehen.

„Mädchen stark machen“ ist ein präventives Projekt, das heißt ein vorbeugendes, welches auf Mädchen fokussiert ist, da diese eher in ihrer Identitätsentwicklung mit Schönheitsidealen konfrontiert werden. Daher bietet das Projekt eine kritische Auseinandersetzung mit Schönheitsidealen an, die Mädchen suggeriert werden.

Um einen Einblick in die persönlichen Erfahrungen von Mädchen zu bekommen, haben wir einige von ihnen aus verschiedenen Altersstufen interviewt.

Wie ist das Projekt gestaltet?

12 -Jährige: „Wir machen verschiedene Übungen z.B Entspannungsübungen. Wir gehen aber morgen auch zu „ProMädchen“* und machen da einen Workshop.“

14 – 15 Jährige: „Wir schauen uns verschiedene Schönheitsideale und deren Auswirkungen an.“

Denkst du, es kann dir helfen?

12 -Jährige: „Ja, es hilft.“

14 – 15 Jährige: „Man hat ja schon im Hinterkopf, dass alles bearbeitet ist und dass Models nicht wirklich so aussehen, aber das ist einem nicht immer bewusst. Deshalb hilft dieses Projekt, es sich nochmal klar zu machen und es nicht einfach auszublenden.“

Wo kannst du das Gelernte anwenden?

12 -Jährige: „ Man kann besser mit Beleidigungen umgehen und sich mehr auf das Positive fokussieren. Man kann auch anderen helfen, indem man ihnen Komplimente macht und ihnen somit ein gutes Gefühl gibt.“

14 – 15 Jährige: „Wenn man sich mehr damit auseinandersetzt, kann man es auch anwenden, z.B beim Umgang mit Essstörungen.“

Bist du schon mal an die Grenzen deiner eigenen Akzeptanz gekommen?

12 - Jährige: „Man hat ein perfektes Bild im Kopf, welches nicht möglich zu erreichen ist. Deshalb sollte man sein, wie man ist, weil man so auch perfekt ist.“

14 – 15 Jährige: „ Jeder hat mal Momente, in denen man sich nicht schön findet. Aber das hängt meistens von der Laune ab.“

Was ist für dich schön?

12- Jährige: „Freude ausstrahlen und ein guter Charakter. Im Großen und Ganzen sind wir aber zufrieden mit uns selbst, obwohl wir ein paar Kritikpunkte haben.“

14 – 15 Jährige: „Ausstrahlung und Selbstbewusstsein. Das eigene Erscheinungsbild ist einem bei sich selbst wichtiger als bei anderen. Bei anderen zählt mehr die Ausstrahlung.“

Was beeinflusst deine Selbstwahrnehmung?

12 -Jährige: „Medien, Vorbilder und Schönheitsideale.“

14 – 15 Jährige: „Meinungen von Freunde und Familie und Social Media.“

Fazit:

Durch diese kleine Umfrage wird klar, dass das Bild von Perfektion tief in den Köpfen der Schülerinnen verankert ist, vor allem durch den Einfluss der Social Networks, wo sich die Idole der Mädchen makellos präsentieren. Doch was ist überhaupt diese Perfektion, von der ständig gesprochen wird? Ein vager, äußerst subjektiver Begriff, der nicht präsent sein sollte, aber viel zu oft in unseren Köpfen herumgeistert.

Eins ist vor allem wichtig: Es geht nicht darum die Schönste zu sein, sondern sich selbst schön zu fühlen und gemeinsam stark zu sein.

Beginnen könnte man mit einem einfachen Kompliment.


*ProMädchen ist eine Organisation, welche versucht Mädchen zu stärken und zu unterstützen. Sie wird durch Spenden finanziert. Weiter Infos unter www.promaedchen.de

Ilayda Celik & Melina Eleftheriadis