Soziales Lernen – unser Konzept zum Aufbau von Sozialkompetenzen

Soziales Lernen – unser Konzept der Prävention und Intervention

Die Schule ist als sekundäre Sozialisationsinstanz nach der Familie der zweitwichtigste Ort für das Lernen von sozialem Miteinander, von Einfühlungsvermögen und zwischenmenschlichem Respekt.

Die wichtigste Voraussetzung dafür, dass im Schulleben Konflikte friedlich ausgetragen und Positionen geklärt werden, ist eine Gesamtatmosphäre von Gelassenheit und ein Klima der Wertschätzung und Freundlichkeit – im Unterricht und in den Pausen. Das gilt für alle Beteiligten: Schüler/-innen, Lehrer/-innen, Schulleitung, Eltern, Sekretärinnen und den Hausmeister. Wenn Schüler/-innen sich ernst genommen und eingebunden fühlen, sind sie auch eher bereit zur Einsicht in die Regeln des sozialen Miteinanders.

Dazu gehört auch, dass Lehrer/innen positive Rollenmodelle für eine wertschätzende, empatische Interaktion sind und durch ihr stimmiges Verhalten und ihr professionelles Vorgehen verlässliche Regeln und Grenzen vermitteln („classroom management“). Gelingt dies, sind Lehrer/innen und Schüler/innen Bündnispartner im sozialen Lernen.

Auch der Zustand des Klassenraums und des gesamten Gebäudes gehört zu einem förderlichen Lernklima.

In erster Linie wollen wir also die Klassengemeinschaft stärken und die Regeln des Miteinanders sicher verankern. Diese Prävention besteht am MCG aus vielen einzelnen Bausteinen, die in der Erprobungsstufe beginnen:

  1. Klassensprecher/in (je ein weiblicher und ein männlicher)

  2. Klassenversammlung

  3. Kummerkasten

  4. Klassenregeln

  5. Verhaltensverträge

  6. Formen der Wiedergutmachung

  7. Sanktionen, die erfolgreich sind, wenn sie als gerecht empfunden werden

  8. Kartensystem (Abfolge von Gelb, Orange, Rot mit enthaltener Verhaltensreflexion)

  9. Patensystem

  10. Streitschlichter/innen und Vertrauensschüler/innen vorstellen

  11. Klassenfahrt (mit erlebnispädagogischen Aktivitäten, um Klassengemeinschaft zu stärken)

  12. Lernen lernen“ (eigene Stärken und Schwächen kennen- und bewusst steuern lernen)

Die Eltern werden im Rahmen unserer gemeinsamen Erziehungsverantwortung einbezogen, wenn ein Konflikt nicht im Klassenraum gelöst werden kann. Der Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule dient auch die Postmappe. Hier können wichtige Mitteilungen zu schulischen Veranstaltungen, Lob und Kritik sowie Kommentare zu Hausaufgaben und der Arbeitshaltung kommuniziert werden, aber auch Einladungen zum Gespräch erfolgen, wenn ein Verhalten Anlass zur Sorge gibt.

Die beschriebenen Elemente in der Erprobungsstufe, die zu einem tragfähigen Sozialgefüge führen und die Klasse mit einem soliden Fundament für den Umgang mit Konflikten ausstatten, werden in der Mittel- und Oberstufe altersgerecht angepasst und entsprechend weitergeführt.

Sollte es in einer Klasse trotz des oben beschriebenen sozialen Fundaments zu einem besonderen Ausmaß an Konflikten z.B. in Form von Mobbing kommen, so besteht die Möglichkeit der pädagogischen Intervention unter Anleitung extra dafür ausgebildeter Lehrkräfte in Zusammenarbeit mit den Klassenlehrer/-innen.

Dabei werden verschiedene bewährte Verfahren eingesetzt. Diese stammen z. B. aus dem sog. „noblameapproach“ (z.B. Aufbau von Unterstützer-Gruppen, Unterlassungserklärungen), aus dem Konzept „Mind mattersmit psychischer Gesundheit gute Schule machen“ sowie aus dem Programm „KonfliktKultur“ (z.B. feedback-Techniken, Kooperationsspiele, Übungen zur gewaltfreien Selbstbehauptung, Verhaltensverträge mit sog. Regelwächtern). Auch theaterpädagogische Elemente können einfließen.

Die Klassenlehrer/innen entscheiden gemeinsam mit Vertretern des Teams „Soziales Lernen“ und ggf. in Absprache mit der Schulleitung, ob eine Intervention mit der gesamten Klasse oder mit einer Teilgruppe zielführender ist. Darüber hinaus stehen die Mitglieder des Teams „Soziales Lernen“ den Klassenlehrer/innen zur Beratung zur Seite.

Team

  • 2015_09_PfisL. Pfister
  • 2015_09_ReinL. Reineke
  • 2015_09_SmidL. Smidderk
  • T. Valente

Stand: Oktober 2017