Schulalltag

Geschichte live – Projekttage

Hobbyhistoriker erforschen lokale NS-Geschichte

Am Montag, den 10. Juli 2017, machte sich der „Geschichte-Live“ Projektkurs unter der Aufsicht von Frau Paprotta und Herrn Buchmüller kreuz und quer durch Gerresheim zu einer Spurensuche zur Erinnerung an die NS-Zeit auf.

Spannend war für uns herauszufinden, was es hier in unserer unmittelbaren Alltagsumgebung Historisches zu entdecken gibt. Natürlich hat die Gruppe heute sehr viele unterschiedliche Orte besucht, die Highlights der Gruppe haben wir für euch festgehalten:

Mahnmal für die im Bunker gestorbenen Menschen

Zunächst begab sich die Gruppe zu der Blutskapelle, welche in Verbindung mit den in den Bunker gestorbenen Opfer steht. Wir stellten uns dabei vor den Eingang, der ins Innere der Stollen führte und einen Schutzraum vor alliierten Bombenabwürfen darstellte. Die Stollen wurden größtenteils durch die in der Kriegszeit abgeworfenen Granaten verwüstet und sind somit unzugänglich. Die Blutskapelle ist eine Gedenkstätte für jene Menschen, die aus den eingebrochenen Bunkern nicht mehr entkommen konnten, verursacht durch den Einsturz der Stolleneingänge.

Symbolisiert die Bücherverbrennung

Nach der emotionalen Auseinandersetzung mit dem Stollen sowie der Blutskapelle, führte uns der Weg zum Heimatbrunnen, der sich in der Nähe der St. Margareta-Kirche befand.

Das bewegendste Mahnmal für die Projektgruppe waren die Stolpersteine, die sich auf der Schönaustraße befinden. Auf ihnen wurden nicht nur die Initialen der Juden eingemeißelt sondern auch deren Geburtsjahr und Deportierungsdatum. Sie waren also nicht einfach gesichtslose Menschen. Es wurde ein Zeichen gesetzt, dass man sich erinnern sollte, statt zu vergessen, was geschehen ist.

Hobbyhistoriker auf der richtigen Spur

So ein Verbrechen sollte sich nie wieder ereignen.

Eigenes historisches Interesse drängte uns dazu, selbst einmal lokale NS-Geschichte zu erforschen. Dabei nahmen wir den Tipp von Frau Weimar unter die Lupe, uns mit Theodor Andresen zu beschäftigen. Dabei fiel uns eine Straße und Schule ins Auge. Dabei setzten wir uns mit deren Geschichte auseinander. Wir stellten dabei fest, dass es auch in dieser schrecklichen Zeit auch Menschen gab, die sich gegen das NS-Regime auflehnten.

Im Zusammenhang mit Theodor Andresen fällt auch oftmals der Name Aloys Odenthal. Jener war, genauso wie sein Mitstreiter, ein Widerstandskämpfer. Er beteiligte sich nämlich im April 1945 mit Theodor Andresen an einer Aktion der Düsseldorfer Bürger, um die Stadt kampflos an die vorrückenden amerikanischen Streitkräfte zu übergeben anstatt sinnlos weitere Menschenleben zu opfern.

Am Ende des Tages war die Projektgruppe, einschließlich uns, erschöpft, aber trotzdem glücklich, denn wir waren erstaunt darüber, wie viele lokale historische Orte es in Gerresheim gibt. Darüber hinaus konnten wir unseren Horizont über den Zweiten Weltkrieg durch die Spurensuche durch Gerresheim erweitern.

Martin Mai und Finn Potrett

Hier finden Sie den Artikel (als pdf) in gelayouteter Form.