Unterwegs

Klassische Moderne vom Feinsten und viel frische Luft

Exkursion der Kunst-Leistungskurse von GG und MCG in das Kröller-Müller Museum, Otterlo (NL)

Ein Bericht von Paula Hamann (Q2, MCG)

Am Freitag dem 8. November hatten die beiden Kunst Leistungskurse der Q2 des Gymnasiums Gerresheim und des Marie Currie Gymnasiums Düsseldorf eine lang erwartete Exkursion zum Kröller-Müller Museum nahe Otterlo in den Niederlanden. Dort zu sehen: im Museum selbst unter anderem die zweitgrößte Van-Gogh-Sammlung der Welt und Werke berühmter Künstler, wie z.B. Picasso oder Monet. Außerhalb, um das Museum herum befindet sich einer der größten Skulpturengärten Europas mit über 160 Werken, von Künstlern wie Maillol oder Huyghe. Das Museum und der Skulpturengarten befinden sich im Nationalpark De Hoge Veluwe, welcher zu Fuß oder mit ausleihbaren Fahrrädern erkundet werden kann; es stand also einiges an Programm auf dem Plan.
Los ging es um kurz nach acht Uhr am Marie Curie Gymnasium, wo die natürlich sehr motivierten und gespannten LK-Schüler und drei Lehrkräfte von einem Reisebus eingesammelt wurden und die Fahrt losging.
Zwei Stunden später kamen alle heile und teilweise etwas verschlafen an, aber spätestens als wir vorbei an einigen interessanten Skulpturen im Museum ankamen, waren alle wach und gespannt. Nachdem alle ordnungsgemäß ihre Sachen abgegeben haben, wurden Arbeitsblätter mit Aufgaben zu ausgestellten Gemälden aus dem bereits im Unterricht besprochenen Impressionismus und Pointillismus ausgeteilt. Dabei sollten wir besonders auf die Farbgebung und ihre Wirkung achten, welche bei Van Goghs späteren Gemälden sehr im Fokus standen. Beim Bearbeiten dieser durften wir uns frei im Museum bewegen und es durften sogar Fotos gemacht werden. Dabei bekamen wir berühmte Gemälde zu sehen, wie „La sala de pranzo“ von Paul Signac und das sehr bekannte Gemälde Van Goghs „Caféterrasse am Abend“, was eine sehr interessante und rührende Erfahrung war, da wir diese Bilder zuvor nur auf mehr oder weniger guten Kopien gesehen hatten.


Nach einiger Zeit traf sich die ganze Gruppe dann wieder und wir stellten uns unsere Erkenntnisse vor und sprachen über die interessantesten Bilder. Dabei gingen wir unter anderem auf die Entwicklung Van Goghs ein; von grauen, naturalistischen Gemälden mit traurigem Hintergrund zu harmonischen, ausdrucksfarbigen Landschaften und Porträts. Diese Entwicklung wurde im Museum gut dargestellt und war sehr inspirierend zu sehen.


Nach einer kurzen Pause, in der einige Schüler im Park essen gingen und andere ihr Geld im Souvenir-Shop für teure, aber schöne und sehr notwendige „Kunst-Fanartikel“ ausgaben,  trafen wir uns alle wieder und gingen in der Ausstellung weiter zu moderneren Gemälden. Dort sahen wir uns gemeinsam kubistische und futuristische Gemälde von z.B. Picasso an. Uns fielen dabei besonders die verschiedenen Stimmungen und Kompositionen im Vergleich von futuristischen und kubistischen Gemälden auf, welche wir auch schon zuvor im Unterricht eingehend thematisiert haben.


Nach einem Gruppenfoto vor einer interessant beleuchteten Wand wurde uns die zweite Aufgabenstellung des Tages ausgeteilt. Wir sollten im Skulpturengarten in Kleingruppen herumlaufen bzw. mit den gratis ausleihbaren Fahrrädern fahren und zwei interessante Skulpturen aussuchen, welche sich stark unterschieden in Machart und/oder Motiv und Skizzen zu ihnen anfertigen und unsere Gedanken bezüglich Wirkung und Intention versuchen zu formulieren. Das Ganze dient als kleine Einführung ins nächste Unterrichtsthema, welches sich den Skulpturen der Künstlerin Louise Bourgeois widmet, weshalb das Herantasten an dreidimensionale Werke durch diese Aufgabe durchaus sinnvoll war und zudem noch Spaß machte. Der Skulpturengarten war sehr, sehr groß, aber mit Karten und einem schlauen Führer in der Gruppe fand man sich gut zurecht und konnte die Umgebung genießen, die aus Wegen durch Wald und Wiesen bestand mit Skulpturen am Rand des Weges oder ein wenig im Wald, zwischen den Bäumen, was ein sehr romanisches und schönes Bild machte. Die zahlreichen Werke waren sehr verschieden, von Frauenfiguren zu organisch aussehenden, nicht klar identifizierbaren Formen, die Auswahl war groß und man konnte in der zur Fügung stehenden Zeit leider nicht alle sehen. Neben den Skulpturen an sich war die Aktivität des Zeichnens in der Natur sehr entspannend und abwechslungsreich zum sonst immer an Tischen in Räumen von Fotos oder kleineren Objekten abzeichnen.


Eine halbe Stunde bevor der Garten geschlossen worden wäre trafen sich alle noch schnell in der gesamten Gruppe und wir besprachen unsere Ergebnisse an zwei Beispielen zu denen wir alle spazierten.


Danach war auch schon die Heimfahrt angesagt, der Tag hatte sich dem Ende geneigt und es ging für alle in den warmen Bus für die lange Fahrt zurück nach Düsseldorf. Die Rückfahrt verlief ruhig und ohne Zwischenfall, wie die Hinfahrt, nur, dass nun noch mehr Schüler schliefen und von Kunst träumten, wie es sich für LK-Schüler gehört. Um 19 Uhr waren wir alle wieder zurück und eine schöne Exkursion, bei der wir viel lernten und viel lachten, war zu Ende. Es hatte sich also sehr gelohnt und es besteht dringender Wiederholungsbedarf.